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Blog 2020

17. Juli

Warum ich mich vor der zweiten Paranoiawelle fürchte!

 

Jedes Jahr gibt es weltweit ca. 1,35 Mio Verkehrstote! In Österreich gab es 2019 35.736 Unfälle mit 45.140 Verletzten, davon 16% schwer, das entspricht 7.222 Personen. 84%, also 37.917 sind Leichtverletzte. Die Todesfälle halten sich mit 416 Toten in Grenzen

und nehmen seit zehn Jahren kontinuierlich ab. Seit 2010 gab es in Österreich 424.504 Verletzte, davon 67.920 schwer sowie 4.641 Tote. Schwerverletzt bedeutet in vielen Fällen zusätzlich Behinderung, bzw. (lebenslange) Traumatisierung.

In Deutschland schaut das schon etwas gewaltiger aus: seit 2010 gibt es dort im Straßenverkehr 8.346.349 Verletzte, davon 1.335.415 schwer. Bei 92.227 Toten, die wie in Österreich auch jedes  Jahr abnehmen - die Schwerverletzten allerdings nicht!

Wenn wir in Österreich die Verletzten im Bezug auf die Toten hochrechnen, kommen wir auf ein Verhältnis von 1:90. Und jetzt rechnen wir die weltweiten Verkehrstoten von 2019, also  1.35 Mio. hoch, und kommen so auf 121.500.000 Verletzte, davon 19.440.00 schwer. Mit anderen Worten, jedes Jahr sterben weltweit auf den Straßen 1,35 Mio. Verkehrsteilnehmer und fast 20 Mio. werden schwer verletzt. Das ist der stillschweigende Preis für die Mobilität und die Aufrechterhaltung der Autoindustrie. Die gigantischen Opferzahlen werden einfach aus dem Bewusstsein verdrängt, kommen in den Medien kaum vor, damit ist kein Staat zu machen. Die Abhilfe wäre ziemlich banal: innerorts gibt es keinen Individualverkehr mehr, außerorts Tempo Vierzig. Wer fünf km/h  schneller unterwegs ist, verliert den Führerschein auf Lebzeit. Damit würde man z.B. in den nächsten fünf Jahren vermutlich 4 Mio. Todesopfer und 80 Mio. Schwerverletzte vermeiden können. Bei einem massiven, kaum vorhersehbaren  Wandel der Gesellschaft weltweit.

Dagegen nimmt sich Covid 19 sehr bescheiden aus. Aber warum ist fast die ganze Welt bereit, die Zivilisation (vor allem auf Kosten der dritten Welt) deswegen (weiterhin) an die Wand zu fahren? Mit unabschätzbaren Folgen für viele Jahre? Offensichtlich ist den meisten Leuten so entsetzlich fad im Leben – vielleicht wegen einer sinnlosen Arbeit, einer unerfüllten Freizeit, einer fatalen Abhängigkeit von Konsum, dass diese Epidemie, verbunden mit der kollektiven Paranoia, einem nun plötzlich das Gefühl gibt, dass endlich etwas Existentielles passiert. Jede noch so unbedeutende Person, jeder noch so unbedeutende Politiker, kann sich plötzlich unendlich wichtig machen und mit dem Finger auf all die „Nichtbraven“ zeigen. Die Maske, das Lieblingsobjekt aller Paranoiden, versetzt einen in einen tranceartigen Zustand, den man sonst nur von Science Fiction – Filmen kennt. „Endlich hat mein sinnloses Leben wieder einen Sinn bekommen!“ Nachdem es nach wie vor keine nur irgendwie gearteten Statistiken über die Todesfälle gibt, bleib ich dabei: es trifft hauptsächlich Männer, mit den Vorerkrankungen Alkohol, Übergewicht, Nikotin, keine Bewegung. Aber nachdem neben der Autoindustrie die Nahrungsmittelindustrie das Maß aller Dinge ist, haben  deren „Opfer“ wohl oberste Priorität (gemeint sind natürlich nicht die von Natur aus gesundheitlich Benachteiligten). Die Briten stellen tatsächlich einen Zusammenhang zwischen Coviderkrankungen und ungesunder Lebensweise her. Und wer einen  Zusammenhang zwischen einer viel heftigeren Pandemie mit 460 Mio. an Diabetes Erkrankten und einem ungesunden Lebenswandel ohne Bewegung herstellen will, der muss im Wirtschaftsteil einer Tageszeitung fündig werden!

Jeden kann es im Verkehr sofort treffen, ohne Vorwarnung! Puff und weg. Damit i c h es schaffe, mich mit Covid 19 anzustecken, müsste ich mein Leben massiv ändern, entweder Schlachter, Komasäufer oder Mitglied einer Freikirche werden. Wohl nicht mal dann würde ich es schaffen!

Und für alle die, die geglaubt haben, Covid 19 würde Dinge zum Positiven verändern: Der Individualverkehr hat gegenüber dem öffentlichen Verkehr seither massiv zugenommen. 

 

mathias rüegg

PS: Und dass man aus jeder musikalischen Aufführung ein "Häfenkonzert" wie einem Hochsicherheitsgefängnis macht, und die Kulturmacher NICHTS dagegen unternehmen, ist ein Trauerspiel! Nirgendwo muss es soviel Abstand geben, wie bei Aufführungen, bei denen die Leute eh sitzen und so brav sind. Da geht jede Stimmung und jede Lust verloren, aber die ganze Szene spielt mit und tut, als ob nichts wäre. Dagegen sind sogar die Swingerclubs seit dem 15. Juni geöffnet, alles kein Problem. Offensichtlich will man die Kunst/Kulturszene bewusst ausschalten, anders kann ich es mir leider nicht erklären. Und die dafür verantwortliche Frau Andrea Mayer ist mir schon unter der unerfreulichen Claudia Schmied sehr negativ aufgefallen!

 

 

 

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